Redaktionsbesuche

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Ein Thema was mich persönlich seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit nahezu verfolgt - und das nicht im guten Sinne sind Redaktionsbesuche.
Egal wo, ob als PR-Beraterin im Online-Unternehmen, PR-Beraterin in einer großen Agentur oder als PR-Beraterin in einer kleinen Agentur, irgendwann, da kann ich mein geliebtes, lebensnotwendiges IPhone drauf verwetten kommt das Thema Redaktionsbesuche auf. Entweder vom Oberchefe, der es für eine Bombenidee hält die Redakteure doch einmal in ihrem täglichen Lebensumfeld zu besuchen oder vom Kunden, der irgendwo den Begriff Redaktionsbesuch aufgegriffen hat und nun meint das sei genau das Richtige für seine Marke. 
In solchen Momenten heisst es wie so oft im PR-Beruf: Ruhe bewahren, atmen und eine clevere Strateige zurechtlegen um aus der Nummer charmant wieder rauszukommen.

Um es vorweg zu sagen, ich lehne Redaktionsbesuche nicht vollends ab. Bei manchen wenigen Produkten sind sie vielleicht eine Überlegung wert, aber in 90 % der Fälle ist schon die Zeit der Anrufe bei den Redaktionen verschwendete Zeit. 

Am Telefon erkläre ich der subtil genervten Redakteurin also mein besonders erklärungsbedürftiges Produkt um ihr dann zu sagen, dass ich ihr das erklärungsbedürftige Produkt natürlich auch gerne einmal in der Realität zeigen möchte. Mehrheitliches Feedback am anderen Ende der Leitung: schweigen, massive Sprechbeschleunigung und ein: "Danke, ich denke das ist für uns nicht interessant. Schicken Sie doch mal Informationen per E-Mail."
In solchen Momenten gebe ich zu, dass ich meinen Job hasse, denn ich stehe voll und ganz auf Seite der Redakteurin. Infos per E-Mail reichen und wenn sie Fragen zum erklärungsbedürtigen Produkt hat, kann Sie mich Motnags bis Freitags von 9- 18 Uhr erreichen, per Telefon, E-Mail oder Fax! Dafür muss weder ich in überfüllten ICEs mit meinem erklärungsbedürftigen Produkt im Gepäck durch die Republik reisen, noch sie einen Termin freimachen, sich vor ihrem Chef für den Termin rechtfertigen, um dann eine Stunde eine nette Hamburger PR-Frau kennenzulernen, die sich den Mund fusselig redet um das erklärungsbedürftige Produkt an die Medien zu bringen und am Ende verspricht die Infos noch mal in digitaler Form per E-Mail sendet.

Viel einfacher und oftmals der Weg nach dem einen die Journalisten nicht auf ihre rote "auf keinen Fall durchstellen-Liste" setzen: kurz anrufen, fragen ob Thema interessant ist, Infos per E-Mail schicken und abwarten! 
Wenn man dann allerdings ganz besonderes Pech hat kommt hier Hassobjekt Nummer 2 der PR-Branche ins Spiel, auf das Kunde oder Chef besonderen Wert legen: der telefonische Nachfass.....Ruhe bewahren, atmen....
Aber das ist ganz sicher ein neues Thema :-)



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